Heimsuchung (1983)

Installation/Performance, Hahnentorburg, Köln (D)

Der erste Raum
In der Galerie hängen 5 weiß lackierte Glasplatten, eine sechste wird von Holtappels gehalten. Hinter den Glasscheiben liegen 12 Kupferplatten auf dem Boden. Diese sind mit den Handgelenken von Boegel durch Kupferdrähte verbunden. Mit einer scharfen Klinge kratzt Boegel die weiße Farbe von jeder der aufgehängten Glasplatten ab, während Holtappels - mit der sechsten - langsam rückwärts bewegt.
Als er die Kupferplatten erreicht, legt er sich auf sie und legt die Glasscheibe auf seinen Körper.
Holtappels bestreicht dann mit seinen Händen die Scheibe mit weißer Farbe, so dass die Form seines Körpers sichtbar ist. Jetzt hebt Boegel die Glasscheibe an und lässt sie plötzlich auf den Boden fallen. Entgegen aller Erwartungen bricht das Glas nicht.

Der zweite Raum
4 Pyramiden aus schwarzer Kunststofffolie stehen in einem schwach beleuchteten Raum. Aus den Pyramiden hört man vier Stimmen, die auf Endlosbändern aufgenommen wurden.
Stimme eins: Monolog eines alten Mannes in einer eigenen, nicht begreifbare Sprache.
Stimme zwei: Reden und plötzliches Schreien einer alten Frau.
Stimme drei: Töne eines schwachsinnigen Mannes. Diese drei Stimmen wurden in einer Nervenheilanstalt aufgenommen.
Stimme vier: Soundtrack des Videobandes Atmung von Boegel und Holtappels.

Der dritte Raum
Ein Farbnegativ von Boegels mit Ton bedecktem Gesicht wird auf die Wand der Galerie projiziert. Dieses Bild spiegelt sich im Wasser eines Bassins wider, das auf dem Boden des Raumes aufgebaut ist.
Im Wasser steht ein Monitor, der den Prozess des Trocknes vom Ton auf Boegels Gesicht zeigt.